RESPONSIBLE CONSUMERISM
“Komplexe globaler Lieferketten erschweren es Unternehmen und Konsument*innen besonders, verlässliche Informationen über die Aktivitäten ihrer Lieferanten zu erlangen.
Daher haben wir uns dafür entschieden, ausschließlich mit Partnern zu produzieren, welche vom Responsible Jewelry Council zertifiziert wurden. Eine Zertifizierung des RJC garantiert eine lückenlose Rückverfolgbarkeit der verwendeten Materialien und die Einhaltung der Menschen- und Arbeitsrechte entlang der gesamten Wertschöpfungskette.
ES IST NICHT ALLES GOLD, WAS GLÄNZT
Bei SAINT ÉTÉ steht neben der Wirtschaftlichkeit auch Nachhaltigkeit im Fokus unserer Entscheidungsprozesse. Von der sorgfältigen Auswahl der Materialien über die Partnerschaften mit Herstellern bis hin zu unseren Verpackungslösungen - wir sind bemüht, unseren ökologischen Fußabdruck möglichst gering zu halten und negative Auswirkungen auf unsere Umwelt zu minimieren. Wir sind uns jedoch bewusst, dass die Branche mit erheblichen Herausforderungen konfrontiert ist.
Responsible Consumerism: Wir möchten auf Missstände hinweisen und Verbraucher*innen aufklären, um ihnen die Möglichkeit zu geben, bewusste und reflektierte Kaufentscheidungen zu treffen.
Es ist eine bedauerliche Tatsache, dass überall auf der Welt Menschen- und Arbeitsrechte verletzt werden, die Schmuckindustrie ist in dieser Hinsicht keine Ausnahme. Die Rohstoffe, die für Schmuck verarbeitet werden, stammen zumeist aus unterschiedlichen Regionen der Welt und sind immer das Ergebnis von intensiven Bergbauaktivitäten mit signifikantem Energieverbrauch. Selbst unser recyceltes Gold und Silber wurde einst auf diese Weise gewonnen.
Im Wesentlichen sehen wir folgende Aspekte als größte Herausforderung für die Industrie:
Konfliktrohstoffe: Die Schmuckindustrie ist anfällig für den Handel mit Konfliktrohstoffen, insbesondere Diamanten und Edelmetalle. Diese Rohstoffe stammen oftmals aus Regionen, in denen es zu bewaffneten Konflikten oder Menschenrechtsverletzungen kommt.
Menschenrechte und Arbeitsbedingungen: In einigen Teilen der Welt sind die Arbeitsbedingungen in Minen und Produktionsstätten schlicht katastrophal. Niedrige Löhne, mangelnde Gesundheits- und Sicherheitsstandards sowie Kinderarbeit sind Probleme, die von Unternehmen und staatlichen Einrichtungen teilweise bewusst toleriert werden.
Umweltauswirkungen: Die Gewinnung und Verarbeitung von Materialien sowie der Bergbau hat erhebliche Auswirkungen auf unsere Umwelt. Die Folgen sind schwere Umweltschäden, Verunreinigung des Grundwassers, Landdegradierung und Verschmutzung.
Transparenz und Rückverfolgbarkeit: Es ist oft nicht möglich, die Herkunft von Rohstoffen in der Schmuckindustrie genau rückzuverfolgen. Auch Verbraucher*innen fällt es oftmals schwer zu erkennen, ob ihr Schmuck tatsächlich aus fairer Produktion stammt.
Fälschungen und unehrliche Praktiken: Die Schmuckbranche ist anfällig für Fälschungen, Täuschungen und Korruption, die sowohl Verbraucher*innen als auch Unternehmen beeinträchtigen können.
Soziale Verantwortung und Gemeinwesenentwicklung: Die Schmuckindustrie hat allerdings auch die Möglichkeit, positive soziale Veränderungen in Gemeinschaften zu fördern, in denen sie ansässig ist. Die ethische Verantwortung, die zur nachhaltigen Entwicklung dieser Gemeinschaften beiträgt, wird leider allzu oft vernachlässigt.
Obwohl die Schmuckindustrie nur einen Teil der im Bergbau abgebauten Materialien verarbeitet, bleibt sie dennoch ein Teil des Problems. Um diese Herausforderungen anzugehen, ist es wichtig, transparente und verantwortungsbewusste Lieferketten zu fördern, Nachhaltigkeitsstandards zu implementieren und die Einhaltung der Menschenrechte sicherzustellen.
Wir waren mit etlichen Lieferanten und Herstellern aus aller Welt in Kontakt und haben uns ganz bewusst für drei namhafte Betriebe aus Thailand, Deutschland und Italien entschieden, um nicht Teil der Problemspirale zu werden.
Unsere Hersteller sind vom Responsible Jewelry Council (RJC) zertifiziert. Diese Zertifizierung garantiert, dass die von uns genutzten Edelmetalle aus konfliktfreien Regionen bezogen wurden und unter Einhaltung der UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung gewonnen wurden. Zudem verpflichten sie sich zur Einhaltung der Menschen- und Arbeitsrechte sowie einer fairen Entlohnung entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Unsere Hersteller werden regelmäßig einer KYC-Überprüfung unterzogen. Diese Prozesse umfassen eine Reihe von Kontrollen sowie die Überprüfung und Identifizierung von Kund*innen, um sicherzustellen, dass keine Geschäftsbeziehungen zu Personen entstehen, die mit Geldwäsche, Korruption oder Konflikten in Verbindung stehen, die zur Entstehung von Gewalt beitragen könnten. Unsere Partner investieren in moderne, umweltfreundlich Technologien, um die CO₂-Emissionen bei der Herstellung der Schmuckstücke zu minimieren. Unser Schmuck wird mithilfe moderner Maschinen gefertigt, jedoch bleiben zahlreiche Arbeitsvorgänge weiterhin Handarbeit.
So wird unser Schmuck per Hand geschliffen, Modelle per Hand hergestellt, Formen geschnitten, unsere Pieces gegossen, poliert und vergoldet, Steine ausgewählt, bearbeitet, gesetzt und Perlen gefädelt. Obwohl teilweise über die Hälfte der Arbeitsschritte von Hand passieren und es in der Branche gängig ist, lehnen wir es weiterhin ab, unseren Schmuck kategorisch als "per Hand gefertigt" zu bewerben, da dieser Begriff bei Konsument*innen eventuell ein falsches Bild entstehen lässt, dem wir nicht gerecht werden können.
Weil wir möchten, dass auch andere Marktteilnehmer*innen ihren ökologischen Fußabdruck minimieren, weisen wir auf die teils groben Missstände in der Schmuckindustrie hin.
Dadurch schaffen wir eine Plattform, durch die Konsumentinnen und Konsumenten informierte und reflektierte Kaufentscheidungen treffen können. Denn wir glauben daran, dass ein tieferes Verständnis für die Zusammenhänge und Konsequenzen rund um die Produktion von Schmuck eine neue Ära des bewussten Konsums einleiten kann.